22. Februar 2012
Rechtschreibung: Blickt noch jemand durch?
Die deutsche Orthographie ist ein Irrgarten. Dagegen können Sie etwas tun.
Ich gestehe: Als Schüler war für mich die Rechtschreibung ein Greuel – pardon, Gräuel, wie es heute im Duden heisst. Unter uns gesagt: Ich schreibe weiterhin Greuel. Warum? Weil schlimme Dinge greulich sind – keinesfalls gräulich, denn gräulich ist ein Farbton. Das Beispiel zeigt: Die neue Rechtschreibung hat ihre Tücken. Sie hat das Deutsch nicht vereinfacht. Kaum jemand blickt noch durch. Sogar Textprofis verlaufen sich im Orthographie-Nebel.
Drei Massnahmen
Bei aller Kritik: Es ist unschön, wenn sich jemand um die Rechtschreibung foutiert, denn er setzt sich damit über Konventionen hinweg, die das Kommunizieren vereinfachen. Aber wie soll eine Firma auf die neue Rechtschreibung reagieren? Meine Tipps:
- Geben Sie wichtige Texte in ein Korrektorat.
- Streben Sie unternehmensintern eine kohärente Praxis an – indem Sie zum Beispiel Wortlisten ins Intranet stellen oder eine Hotline für Zweifelsfälle anbieten.
- Ziehen Sie die Empfehlungen der Schweizer Orthographischen Konferenz (SOK) zu Rate. Wer SOK-Mitglied ist – die Mitgliedschaft ist kostenlos –, erhält auf der Website Zugang zu Excel-Listen mit den empfohlenen Schreibweisen.