16. Februar 2012
Gestaltung aus einem Guss
Kraftvolle Einheit: Mit Corporate Design bringen Sie Ordnung ins Erscheinungsbild der Firma.
Vertrauen entsteht aus Vertrautheit. Deshalb benötigt jede Firma klare, einprägsame Konturen. Corporate Design unterstützt dieses Ziel – mit Gestaltungsregeln für alle Informationsmittel.
Corporate Design: die Vorteile
Corporate Design inszeniert das Unternehmen wie aus einem Guss. Die Grafik endet nicht beim Logo, sondern bezieht auch Briefe, Onlinemedien, Broschüren, Magazine, Präsentationen und den Messestand in die Überlegungen ein. Corporate Design sorgt für ein konsistentes Erscheinungsbild – es herrscht Ordnung in der Optik. Dadurch wirkt das Unternehmen gut organisiert. Zudem bringt Corporate Design Kostenvorteile: Dank grafischen Vorgaben lassen sich neue Publikationen günstiger realisieren, weil Auftraggeber und Designer weniger Entwicklungszeit benötigen, und weil das Risiko sinkt, die Kommunikationsmittel für teures Geld nachzubessern.
Schwieriger, als man denkt
Dass ein Unternehmen von Beginn weg eine saubere Grafik entwerfen lässt, die das Unternehmen optisch zusammenhält, ist der Idealfall. Die Praxis sieht oft anders aus: Die grafische Umsetzung wächst historisch – was nachvollziehbar ist. Nicht jedes Unternehmen hat das Geld, gleich am Gründungstag jedes nötige Informationsmittel zu produzieren. Also schafft man sich zuerst die Visitenkarten an, gestaltet die Briefe und gibt das Logodesign in Auftrag. Später kommt ein Flyer hinzu, und der billigste Anbieter, der sich finden lässt, entwickelt die Website – jedes Mal losgelöst von einem übergeordneten grafischen Konzept. Nicht selten mit unschönen Folgen. Wenn es dem Webdesigner egal ist, welche Gedanken sich der Broschürengestalter gemacht hat, wird dem Internetportal ein Allerweltsdesign aufgedrückt, das meilenweit von der Anmutung des Flyers entfernt liegt. Das grafische Chaos nimmt seinen Lauf.
Das Corporate-Design-Manual
Grafisches Durcheinander lässt sich verhindern. Sogar dann, wenn die einzelnen Informationsmittel nicht zeitgleich entwickelt werden. Zwei Voraussetzungen sind nötig:
- Der Grafiker sollte die ersten Informationsmittel vorausschauend gestalten. Er muss sich überlegen, ob jedes Element konsequent und dennoch flexibel einsetzbar ist. Beispiel: Ein Logo muss so beschaffen sein, dass man es auch in kleiner Grösse gut lesen kann, zum Beispiel auf einem Werbegeschenk.
- Von grossem Nutzen ist es, wenn Sie zusammen mit dem Grafiker ein Handbuch schreiben – ein Corporate-Design-Manual. Darin sollten Sie wichtige Vorgaben festhalten, zum Beispiel Schriftgrössen, Spaltenbreiten, Papiergewichte oder Farbpaletten. Ein Thema muss auch das grafische Konzept sein. Was ist die Grundidee der gewählten Lösung? Warum haben wir gerade diese Bildsprache entworfen? Wie sollen unsere Publikationen grundsätzlich wirken? Wie hat der Grafiker versucht, den Unternehmenscharakter visuell einzufangen? Wer kontrolliert die Einhaltung der Designvorgaben?
Spielraum lassen
So empfehlenswert ein Handbuch ist: In der Praxis können zu stringente Vorgaben Probleme verursachen. Häufig sind Handbücher nur für das Marketing gemacht und eignen sich nur begrenzt für Magazine. Journalistische Produkte müssen anders aussehen als Prospekte. Gerade dieser Anforderung wird ein spitzfindiges Corporate-Design-Manual nicht gerecht. Besonders heikel sind international geltende Designrichtlinien. Länderübergreifende Standards stärken zwar die Marke, können aber aufs Lokale nicht immer genügend eingehen. Gefragt ist hier ein Designkonzept, welches das Corporate Design weltweit konsistent transportiert, jedoch auf kulturelle Besonderheiten der Zielmärkte Rücksicht nimmt. Wichtig: Um die gewünschte Kulturnähe zu erreichen, muss der Ideenaustausch mit den Ländergesellschaften funktionieren.
Foto: Beat Hühnli